Buchauszug: "Airedales zaubern ein Lächeln in´s Gesicht"

Die ist ein Auszug aus dem oben genannten Buch:

 

 

WIE WIR ZUM AIREDALE-ZÜCHTER WURDEN


Mai 1992


Xandy ist mittlerweilen drei Jahre alt. Sie hat die Begleithunde-Ausbildung absolviert und die Zuchtzulassung bestanden, wurde mehrmals auf Zuchtschauen ausgestellt. Die Hüftgelenke sind laut Röntgengutachter  super: HD A1!

Gespräche mit Airedale-Narrischen mündeten immer wieder in der einen Frage:

Ihr habt eine so schöne Hündin, wollt Ihr nicht einmal Welpen von ihr?

Lange überlegten und berieten Reinhard und ich, ob und wie wir diese neue Aufgabe gestalten können. Eines war uns immer wichtig: Unser Hobby „Hundezucht“ sollte so professionell wie möglich durchgeführt werden. Zeitmässig kam uns zugute, dass Reinhard sich selbstständig machen wollte und sein Büro im Untergeschoß des Hauses einrichtete. Ich arbeitete halbtags wieder in einer Klinik, war aber in der Zeit-gestaltung recht frei und unabhängig.

So beschlossen wir, die Bürokratie anlaufen zu lassen. Beim Klub für Terrier wurde der Zwingername „vom Daxenberg“ (Endmoränenzug bei Zorneding) beantragt. Der Zuchtwart aus unserer Terrier-Ortsgruppe besuchte uns, fühlte uns „hundewissensmäßig“ auf den Zahn, begutachtete die für die Hundezucht möglichen Räumlichkeiten nebst Garten, gab uns viele nützliche Tipps und erteilte sein Einverständnis. Reinhard stürzte sich sofort in Aktivitäten und baute eine wunderschöne Wurfkiste. Allerdings findet Xandy die neue Höhle nicht besonders interessant.

Jetzt, Mitte Juli, ist Xandy endlich läufig, hat sich drei Wochen länger als üblich Zeit gelassen. Wir wollen sie belegen lassen. Der Wurftermin fällt auf Ende September, so dass Anfang Dezember die Welpen das Haus verlassen können. So der Plan! Hoffentlich ist es nicht schon zu kalt und unfreundlich im November, damit die Rasselbande auch im Garten bleiben kann und nicht permanent den Keller auf den Kopf stellt. Wir werden das Gästezimmer ausräumen. Es ist gefliest, hat Fußbodenheizung; Waschbecken, Dusche und Toilette sind nebenan. Vom großen Fenster aus sieht man direkt in den Garten. Hobbyraum und Flur können bei Bedarf mit einbezogen werden. Für den Garten lassen wir uns noch Umzäunungen einfallen. Sonst purzeln die Kleinen in den Teich oder gehen zu den Nachbarn auf Entdeckungstour. 

Meine Hauptlektüre besteht momentan aus Hundebüchern: Trächtigkeit, Geburt, Welpenaufzucht, Prägung. 

Alles sehr interessant und hoffentlich auch so einfach, wie die Bücher es einen glauben lassen.


Juli 1992


Nachdem sich Xandy am Sonntag Abend auf dem Feld bereitwillig von einem ihrer Spielkameraden hätte decken lassen, sind wir am Montag zu den Züchtern von Xandy gefahren. Von ihrer Urheimat zeigte sie sich wenig begeistert und auch nicht vom Deckrüden. Dabei hatte Familie Friedrich einen besonders Schönen ausgesucht: den Weltchampion Ridge Stone Chosen One, genannt Ape, der aus den USA bei ihnen als Leihgabe steht. Der Deckakt gestaltete sich spannend und für uns Züchter-Neulinge äusserst aufschlußreich. Vor der Hündin hockend, hielt ich diese an Kopf und Brust und bekam lahme Beine und nasse Schultern vor lauter Sabbern und Warten. Ape hing mindestens zwanzig Minuten und klapperte ganz fürchterlich mit dem Gebiss. Aus dieser Perspektive hatte ich eine Paarung noch nie betrachtet! Zwanzig Stunden später wiederholte sich das Spiel. Ape hatte Xandy für sich eingenommen! Von Reinhard wurde der Deckakt auf Video festgehalten. Versehen mit vielen Informationen und guten Wünschen fuhren wir zurück nach Bayern.


27.9.1992 


Am 62.Trächtigkeitstag, einem Sonntag, bringt Xandy unseren A-Wurf innerhalb von sechs Stunden zur Welt. Wir haben acht gesunde Welpen, fünf Rüden und drei Hündinnen. Mit der Geburt hat sie gewartet, bis ihr Herrchen von einer Dienstreise aus Istanbul zurück war! 

Alles verläuft problemlos, meine Ängste waren glücklicherweise völlig unbegründet. 

Die Geburt und Aufzucht unserer Welpen war eine spannende Angelegenheit und hat uns viel Freude gemacht. Wir können uns durchaus vorstellen, weitere Würfe aufzuziehen und uns später eine Tochter von Xandy zur Zucht zu behalten. 



Dieses Buch von Gisela John mit dem Titel:

"Airedales zaubern ein Lächeln in´s Gesicht" kann unter der ISBN Nr.: 9-783738-630763

bei jeder Buchhandlung, www.bod.de, oder am Amazonas bestellt werden.

Es ist auch als eBook bei Weltbild, Amazon (Kindl) oder im Apple iBook-Store erhältlich.

Geronimo und der Hundeplatz

Geronimo ist temperamentvoll, gewitzt und freundlich, so wie es sich für einen Airedale-Junghund gehört . Und manchmal ist er auch frech wie Oskar.

 

Mit vier Monaten sollte er deshalb die Welpenschule besuchen, tat es jedoch nur drei oder vier  mal. Nachdem er seinen Spielgefährten sehr dominant begegnete und den Kurs insgesamt für völlig überflüssig hielt, kam er mit fünf Monaten als Jüngster in den Junghunde-Erziehungskurs.  

 

Dort gefiel es ihm um einiges besser und er kann mittlerweile das übliche "Sitz", "Platz", "Fuß" und "Bleib" recht gut. Nur in den Momenten, wo z.B. beim "Platz" ein Käfer oder beim "Fuß" ein Falter den Weg kreuzt, gibt es nichts Wichtigeres, als das Objekt der Begierde zu fangen!

 

In der letzten Übungsstunde wollte der Hundetrainer seiner "Mannschaft" verdeutlichen, dass "Platz" auch dann "Platz" ist, wenn ein Ball fliegt oder wenn der Hund angesprochen wird.

 

Muss ich wirklich näher erklären, wie Geronimo die Aufgabe löste? Er spurtete als erster zum Ball und sprang anschließend vor lauter Freude dem Trainer ins Gesicht. Dies brachte sehr viel "Applaus" ein!

 

Die Besitzerin eines Golden Redriever wollte vom Trainer den Unterschied zwischen ihrem Hund und einem Airedale wissen.                                        

 

Er gab ihr ein Beispiel: "Sie gehen mit den Beiden auf Fasanenjagd. Der Goldie kommt zurück und sagt : Der Fasan lebt noch, schieß ihn mal richtig tot, damit ich ihn holen kann. Der Airedale hingegen bringt Ihnen den Fasan gleich gerupft".

 

Ein Airedale gestaltet die Hundeausbildung immer wieder sehr überraschend und abwechslungsreich. Der dazugehörige Mensch braucht viel Humor und ein dickes Fell, vor allem andern Hundebesitzern gegenüber. Doch es gibt auch Glücksmomente und im entscheidenden Augenblick gelingt eine Übung ganz besonders gut.

 

Text und Bild: Gisela John, Airedale-Terrier "vom Daxenberg"